Schlagwörter
Bevormundung, Diskussionskultur, Feminismus, Frauenbewegung, jüngere Feministinnen, Mädchenmannschaft, Rant
Die Mädchenmannschaft ist eine Plattform der Frauenbewegung. Spätestens seit der Gründung des Trägervereins Mädchenmannschaft e.V. und der Ausrichtung der Bloggermädchen-des-Jahres-Wahl ist die Mädchenmannschaft weit davon entfernt, einfach nur ein erfolgreicher Gruppenblog zu sein. Als Feministin und feministische Aktivistin habe ich damit nicht nur Interesse an der Mädchenmannschaft, sondern auch ein berechtigtes Interesse an Interna der Mädchenmannschaft. Jawohl, INTERNA.
Nehmen wir das Beispiel der Bloggermädchen-Wahl. Seit 2009 veranstaltet die Mädchenmannschaft jedes Jahr die Wahl des Bloggermädchen des Jahres. Dafür wird zunächst um Vorschläge von Allen gebeten, dann werden irgendwie 10-25 nominiert und dann darf abgestimmt werden. Warum gerade die Mädchenmannschaft diese Wahl durchführt… mir egal, von mir aus.
ABER: Die Auswahl der Nominierten ist im Besten Fall undurchsichtig. Es soll eigentlich nicht mehrfach vorgeschlagen werden, vermutlich damit die „Jury“ nach eigenem Gutdünken aussuchen kann. Nur was habe ich für ein Interesse daran, die Macht der „Jury“ zu stärken?
Stell ich mir so eine feministische Wahl vor? Nö. Mit Macht bewusst umzugehen ist ein wichtiger Aspekt des Feminismus und genau das ist der Grund, warum wir ein Recht auf die Interna haben – damit wir uns die Machtverteilung zumindest näher anschauen können.
Ich habe durchaus Verständnis für Interna, aber normalerweise würde ich bei verstärktem Interesse schlicht versuchen mich einzubringen. Da ist nur leider Hopfen und Malz verloren. Der einfachste und nachvollziehbarste Weg wäre in den Verein einzutreten. Doch nicht mal darüber verliert die Mädchenmannschaft ein Wort. Auf der Seite zum Verein können Infos „per E-Mail“ angefordert werden, aber hey, deren Spendenkonto ist sofort ersichtlich! KEINE SATZUNG ONLINE, ABER SPENDEN HABEN WOLLEN! Nicht mal das Vereinsregister ist genannt! Wo ist dieser Verein registriert? Adresse? Vorstand? Eintrittsbestimmungen?
Zudem: Die Mädchenmannschaft-Redaktion ist eine wichtige politische Gruppe im Feminismus, z.B. weil die von Ihnen ausgewählten Inhalte in ihren Artikeln Viele erreichen. Sie machen Politik. Dementsprechend verfolge ich jedes Fitzelchen, was ich an Informationen über Redaktionsgeschehnisse mitbekommen kann – denn was diese entscheiden und über was diese streiten und diskutieren, spiegelt sich in unserer feministischen Medienlandschaft wieder. Es ist genauso wichtig, wie sich mit den Positionen von Luise F. Pusch oder Alice Schwarzer zu beschäftigen.
Doch über Redaktions-Interna ist so gut wie nichts bekannt. Zum Beispiel: Hat sich die Mädchenmannschaftsredaktion Anfang des Jahres so sehr zerstritten, dass es zu einer Spaltung kam? Am 28.03.2011 kam folgende Meldung über den Äther:
Wir geben bekannt, dass Susanne Klingner, Barbara Streidl und Katrin Rönicke zum Ende dieses Monats die Mädchenmannschaft auf eigenen Wunsch verlassen haben und auch vom Vorstand des Mädchenmannschaft e.V. zurückgetreten sind.
Drei Redakteurinnen gehen und treten vom Vorstand zurück? Klingt verdammt nach Streit! Alle Drei sind jetzt bei Frau Lila. Klingt nach Spaltung! Keine Kommentare möglich, Fragen werden nicht beantwortet. Warum? Was ist da passiert? Warum sollte es nicht wichtig für die Frauenbewegung sein?
Es ist kein Geheimnis, ich war schon Gastbloggerin bei der Mädchenmannschaft und mein Unternehmen Lila Box vermarktet deren Werbeflächen. Beides hab ich gerne gemacht bzw. mache ich gerne. Ich find’s ein tolles Projekt, aber demokratisch ist es ein Desaster. Selbst diese interne Position gab/ gibt mir keinen Deut mehr an Information.
Lasst uns mit und über die Mädchenmannschaft reden. Das hier ist nicht mal ansatzweise abschließend.
Update 1: Um ein paar Links mehr Aufmerksamkeit zu geben, hole ich sie hier hoch:
- High on Clichés und accalmie über (deutsche) feministische Blogs und deren Kommentarmoderation. (via kiturak)
- Auf Facebook von Noah Sow zum Thema verlinkt: Radically Queer zu „White Feminists: It’s Time to Put Up Or Shut Up on Race“
Update 2: Ausgegliederte Diskussionen
Edit 06.12.2011, 19:13 Uhr: Rechtschreibfehler in Überschrift entfernt.
Edit 07.12.2011, 16:36 Uhr: Update 1 bis erster Punkt hinzugefügt.
Edit 07.12.2011, 18:25 Uhr: Update 1 zweiter Punkt hinzugefügt.
Edit 09.12.2011. 9:50 Uhr: Update 2 bis erster Punkt hinzugefügt.
kiturak sagte:
Das hab ich auch schon auf Facebook geschrieben, öffentlich (link), aber hier sollte es vor allem stehen. Fettes DANKE.
(Das Folgende ist jetzt bei mir auch über die Jahre gewachsener politischer Frust/Unwohlsein, aber das bedeutet nicht, dass ich die Mädchenmannschaft insgesamt einfach nur scheiße finde oder die Betreiberinnen unsympathisch, im Gegenteil. Aber einige Mechanismen, die sich meiner Ansicht nach eher durch fehlendes konsequentes Drübernachdenken ergeben und nicht aus irgendwie böser Absicht, finde ich … weniger wünschenswert. *hust*)
also, here goes, bei Bedarf gerne Erklärungen, überflüssige links und einzelne Flüche behutsam gekürzt ;):
YEAH feminismus-interne Machtkritik: NOTWENDIG, wenn die Bewegung sich irgendwie ernst nehmen will.
+ 100%. Alles unterschrieben.
Bitte versteht Euch als Teil einer politischen Bewegung, und nicht einfach als irgendein Blog, denn das seid Ihr nicht.
Mein Beitrag:
* Das Nicht Thematisieren/Problematisieren der *personellen* und *inhaltlichen* Machtposition im gesamten deutschsprachigen Netzfeminismus, incl.
* Diversity/Intersektionalitäts-issues (weniger als sonstwo, und mit Tendenz zum besser werden, aber eben nicht offen problematisiert und nur freiwillig)
* Der beschissene „Bildungsauftrag“ aka Position 1 Und 2 Von Fucking Derailing For Dummies Als Blogmotto (https://twitter.com/#!/lantzschi/status/134221108416217088), (Wiederholtes Veröffentlichen von *istischen Kackpositionen in Kommentaren, die leider „normal“ sind, damit dann wieder und wieder – aber bitte nicht unhöflich!!1! erklärt werden kann, warum das kacke ist), was
– Privilegienspielplatz statt sinnvoller Diskussionen bedeutet und
– nicht transparent gemacht wird (beispielsweise als „101-Blog“ im Selbstverständnis) und damit
– Verpflichtung der Kommentator_innen als unfreiwillig ehrenamtliches Erziehungspersonal mit
– dem Risiko, unfreiwillig *istische Scheißerlebnisse zu haben, was von der Moderation geduldet wird im Gegensatz zu angemessen wütenden Reaktionen, die aber
– dafür keine fancy Einladungen auf Tagungen, Presseaufmerksamkeit, Bloggermädchen-Auszeichnungen etc bekommen und
– nicht gleichberechtigt an der Diskussion teilnehmen, was sich aber
– so niemand sagen lässt, da das
– bedeuten würde, dass das Selbstverständnis des Blogs wechseln müsste, um in einer der beiden Richtungen (Erziehung oder realisierter machtkritischer Feminismus) konsequent zu sein. Auch hier wieder
– Nicht Thematisieren der eigenen Macht- und Vorbildfunktion.
/rant
generationendialog sagte:
Danke, dass Du das Schweigen gebrochen hast, kiturak!
Ich guck seit der Veröffentlichung auf meine Statistik und frage mich, warum Menschen lesen, aber nicht kommentieren.
Vielleicht aus dem gleichen Grund, aus welchem ich bisher nur einmal öffentlich eine unausformultierte Kritik an der Mädchenmannschaft gehört habe – aber mehrfach in zählbare-Ohren-Gesprächen. Nur welcher ist das genau?
Deine weiteren Kritikpunkte scheinen alle darauf hinaus zu laufen, dass Macht bisher zu wenig in Bezug auf die eigene Arbeit thematisiert und diskutiert wurde. Warum reden wir nicht über die (Macht-)-Gestaltung unserer Bewegung?
Dr. Kirsten Armbruster sagte:
Ich finde es sehr interessant, was du schreibst, dass du die Mädchenmannschaft demokratisch als Desaster empfindest. Darüber kann ich nichts sagen, weil ich zu wenig Einblick habe, aber ich habe ähnliche demokratische Desastererfahrungen gemacht mit den Matriarchatsfrauen. Diese Frauen, die sich ständig auf konsensdemokratische Strukturen aus Mutterkulturen berufen, haben noch nicht einmal angefangen im Ansatz demokratische Strukturen aufzubauen. Diskussionen sind nicht erwünscht und es gibt auch keinen Raum für Diskussionen. Transparenz ist auch nicht erwünscht. Dort gab es eine Verbandsvernandelung mit dem vffm, einem Familienverband. Als die erste Vorstandsfrau nach wenigen Monaten zurücktrat – was ja ebenfalls auf einen Konflikt hindeutet – wurde das erst einmal nicht mal mitgeteilt, geschweige denn die Gründe! Ich bin dann aus dem Verein Matriaval rausgegangen aufgrund dieser demokratischen Desasterstrukturen und auch, weil ich den Begriff und dessen Definition Matriachat von heide Göttner-Abendroth völlig daneben finde! Ich schreibe dies hier, weil ich schon länger den eindruck habe, dass dahinter eine patriarchale Harmoniesucht von Frauen steckt und eine Angst vor Konflikten und Konfrontation, denen sie dann lieber aus dem Weg gehen. Ich war hier kommunalpolitisch als Führungsfrau tätig und da habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Männer dort konnten dem Konflikt standhalten und empfanden ihn auch gar nicht als bedrohlich. Die Frauen versuchten ständig zu beschwichtigen: Nun streitet euch doch nicht!! etc. Stell das mal zur Diskussion!
generationendialog sagte:
Der Kommentar von Dr. Kirsten Armbruster erschien zuerst unter einem Post auf Facebook. Dort habe ich folgendes geantwortet:
„Würdest Du den Text als Kommentar auch unter den Artikel schreiben? Ich finde es wichtig, die Erfahrungen und Sichtweisen aus verschiedene feministischen Kontexten zusammen zu tragen – so kann auch die Mädchenmannschaft lernen.
Fehlende Konfliktbereitschaft erlebe ich auch immer wieder als Thema, vllt. aus Angst vor politischen Spaltungen – wobei meiner Erfahrung nach gerade das Schweigen zu Spaltungen führt.“
kiturak sagte:
@Dr. Kirsten Armbruster: Darüber musste ich lachen, denn: Ja, das ist so ziemlich genau der Punkt. Ich habe auch keinen, „generationendialog“ aka Stephanie Mayfield (wie willst Du genannt werden?) auch nicht, und dabei ist die Mädchenmannschaft DIE wichtigste deutschsprachige feministische Internet-Plattform, und zumindest sie *versucht aktiv*, Sachen zu durchschauen.
Ein interessierter Freund von mir meinte, es sei vielleicht auch so, dass ja niemand einen Blog startet und von vornherein weiß, dass frau damit irgendwann plötzlich die Wichtigste Feministische Plattform ™ ist – und deshalb, auch weil es ja den Blog-Alltag gibt, sozusagen, es irgendwann eine Art Wachrüttler braucht, um über diese Rolle oder Position nachzudenken. Ich finde das sehr plausibel.
Ich wünschte nur, das würde auch so aufgefasst, statt schockiert über alle Kanäle totgeschwiegen – was in meiner Erfahrung einfach nur bedeutet, dass um so lauter hinter den Kulissen laut über andere, statt offen mit anderen geredet wird. Hier stehen *einmal* Dinge offen – ja, auch ich habe schon aus verschiedensten Richtungen „Kritik“/Negatives über die Mädchenmannschaft gehört.
Es gibt durchaus auch offene Kritik, die aber schlicht nicht (offen) zur Kenntnis genommen wird. High on Clichés kritisierte kürzlich die Kommentarmoderation in deutschsprachigen feministischen Blogs sehr klar (Deutsche feministische Blogs), etwas unauffälliger accalmie auf stop!talking (Seriously: Stop Talking.). Beide nennen keine Blogs namentlich (accalmie spricht von „some feminist spaces“, High on Clichés von „deutschen feministischen Blogs“): völlig ok, ich nehme an, ich hätte das in einem Artikel auch nicht getan: Schließlich ist das tatsächlich nicht nur ein Phänomen, das auf einen einzigen Blog beschränkt ist, und es wäre auf eine Weise unfair, spezifisch einzelne Blogs in dieser Kritik herauszupicken.
Der Effekt ist allerdings, dass diese Kritik seitens dieser spezifischen Blogs wie ZUM BEISPIEL der Mädchenmannschaft bestenfalls schlicht ignoriert wird – ein Ignorieren, das im Fall der Mädchenmannschaft durchaus bewusst ist und auf Ablehnung der Kritik basiert, wie ich auf einer offenen Diskussion auf twitter erfuhr (Beispiel hatte ich oben verlinkt, auf Nachfrage grab ich auch den Rest noch aus den Tiefen von twitter aus).
Das heißt, eine „faire“ Kritik, die sich nicht Einzelne herauspickt, hat nur zur Folge, dass die Einzelnen, die betroffen sind, unfair damit umgehen, sprich so tun, als ginge es sie nichts an. Das heißt, ein direktes Ansprechen ist einfach trotzdem notwendig.
Und damit sind wir noch nichtmal annähernd bei dem Punkt, dass die Mädchenmannschaft im deutschsprachigen Raum eben nicht einfach nur „irgendein“ feministischer Blog ist, sondern Verantwortung hat.
Ich beneide diesen Job nichtmal – es ist nicht so, dass Bloggen irgendwie fett bezahlt würde oder so, es ist vielmehr ziemlich hart, neben dem Arbeiten und dem Leben und dem Blogaktivistin sein auch noch plötzlich einen Riesenberg an Verantwortung (und damit einhergehend, notwenig auch Kritik) zu haben. Aber diese Verantwortung ist eben einfach da.
Zum Thema fehlende Konfliktbereitschaft: VÖLLIG. Ich bin
schockiertfassungslosüberraschttrotz allem enttäuscht, dass sich wirklich niemand bisher zu Wort gemeldet hat auf ernsthafte Kritik und eine Bitte um Diskussion hin. Und das liegt nicht daran, dass inzwischen sich auf magische Weise einfach niemand in den entsprechenden social media aufgehalten hat. Es ist nur, wie gesagt, einfach immer noch leichter, über andere, statt offen mit anderen zu sprechen, wenn es Konflikte gibt, und ja, natürlich glaube ich, dass gegenderte Sozialisierung dabei eine Rolle spielt, in der Frauen lernen, dass sie offene Koflikte in der Regel verlieren/offene Konflikte für sie wesentlich schmerzhaftere Folgen haben als für Typen, und die dazu führt, dass bloß keine sagt, was sie denkt. Das ist fatal, und das ist der Grund, warum mein Blogmotto einige Zeit lang „Streit *ist* meine Freundlichkeit“ war: Denn Streit bedeutet offene Diskussion, Respekt für mein Gegenüber, den Glauben daran, dass sich ein Gespräch lohnt, die Motivation und den Glauben daran, zusammen eine Lösung zu finden, mit der es besser ist als vorher.Wie Stephanie sagt: Auch in meiner Erfahrung führt gerade das Schweigen zu Spaltung.
Schade.
Stephanie Mayfield sagte:
@kiturak
Danke für den Motivationsschub, wollte schon länger dafür sorgen, dass ich nicht als generationendialog angezeigt werde. Ab jetzt ist das anders.
Zweisatz sagte:
Ich leite mal mit einem unkommentierten aktuellen Tweet von lantzschi ein: „Rants sind bekanntermaßen keine Diskussionsangebote.“
http://twitter.com/#!/lantzschi/status/144454847704465410
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Zum konkreten Demokratiemangel auf der Mädchenmannschaft habe ich insofern genau so wenig zu sagen wie der Rest, dass ich auch keine Ahnung habe, was eigentlich nach welcher Art von Abstimmungen passiert.
Zu dem meinen Artikel, der von kiturak zitiert wurde, kann ich offenlegen, dass durchaus auch die Mädchenmannschaft gemeint war – aber damit sich hier niemand unbeachtet fühlt: ich sprach tatsächlich von allen deutschen feministischen Blogs die ich bis dato gelesen hatte. Gegenbeispiele kann ich bis zum heutigen Tage an einer Hand abzählen.
Den Umgang mit Kommentaren auf der Mädchenmannschaft (MM) finde ich derart anstrengend, aus den Gründen, die kiturak nannte (vor allem dem 101 Teil), dass ich sie nicht beachte, auch wenn mir dadurch sicher sehr gute Anmerkungen verloren gehen.
Ich denke es sollte der MM belassen sein, wie genau sie Kommentare moderieren möchten, fände es aber ebenfalls hilfreich, wenn deutlich gemacht würde, dass dies ein Ort ist, an dem man auch die mehr oder weniger ersten feministischen Schrite gehen kann, gewürzt mit einer Triggerwarnung.
Nicht amüsiert bin ich darüber, wie unflexibel und manchmal richtiggehend weghörend und „lalala“-singend Hinweise auf -istisches Verhalten behandelt werden. 101 hin oder her, als feministischer Blog sollte man schon anerkennen, wann man -ismen vertreten hat.
Ich habe nicht den Eindruck, viel zum konkreten Thema beigetragen zu haben, hoffe aber, dass ich dennoch etwas zum Dialog beitragen konnte.
Stephanie Mayfield sagte:
Zunächst:
Ich erlaube mir die in Kommentaren hier und anderswo zum Thema verlinkten Artikel oben in meinem Artikel einzufügen. Nach meiner Statistik werden sie jetzt häufiger angeklickt :-).
@Zweisatz
Ich wollte hier eigentlich keine Spekulation über mögliche Mädchenmannschaft-Interna verursachen. Da hoffe ich doch auf die Mädchenmannschaft-Redaktion.
Ich freue mich sehr über Deinen Kommentar, weitere Kritik hinzuzufügen und Interesse auch für die Mädchenmannschaft zu signalisieren erscheint mir ein guter Weg damit umzugehen.
Danke auch für den Tweet-Hinweis. Hab dann mal auf Twitter reagiert (leider bin ich nicht sorgfältig mit meiner Twitter-Timeline).
@Alle
Übrigens freue ich mich auch über kritische Stimmen zu meiner Kritik, z.B. das meine Vereinsmeierei-Perspektive nicht zwangsläufig richtig sein muss ;-).
raupe sagte:
Ich verstehe nicht, wieso es wichtig ist, dass plötzlich _alle bei der MM mitmachen und -bestimmen dürfen. Das ist doch absurd. Dann ists nämlich bald nicht mehr die Mädchenmannschaft sondern das Malestreamteam. Und das betreut schon 97% der anderen Blogs.
Ein Blog ist ein Blog und kein offenes Plenum für alle, die das schlechte Wetter mal eben in den in den Versammlungsraum getrieben hat.
Das Gemaule über die angeblichen internen Schwierigkeiten ist zu nebulös, als dass ich es ernst nehmen kann. Der MM e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, das heißt, er nutzt der Allgemeinheit. Wenn er nicht mehr der Allgemeinheit nutzt, ist es Zeit, ihn abzuschaffen. Aber diese Zeit ist nun wirklich noch nicht gekommen.
Könnt ihr mal jene berühmten *istischen Kommentare verlinken/zitieren, mit denen die Moderation fahrlässig umgegangen ist? Ich finde es wichtig, dass solche Fälle konkret angesprochen und geklärt werden.
Desweiteren positioniert sich die MM ganz klar als erklärbärisches Medium, das in vielen Postings auch eine Bandbreite von feministischen Leser_innen abzuholen bereit ist. (ein Beispiel dafür: die Ausdifferenzierung : Franziska bloggt über die EU, Kübra über Islam & Feminismus, Helga schreibt viel zu Nerdines, Technikthemen und Netzpolitik, usw. ein breites Themenfeld wird abgedeckt, unterschiedlichste Feminist_innen angesprochen. Daraus folgt ganz logisch, dass es nicht nur um DIE EINE RICHTIGE Richtung geht. )
Hier wird viel verallgemeinert, und vor allem Kiturak würzt den haltlosen Rant noch mit dumpf-sexistischen Statements über das generelle Streitverhalten von „Frauen“, was mich schon sehr misstrauisch dieser Debatte hier gegenüber macht. Wieso du forderst, dass alle dein prima Blogmotto „Streit ist mein Freundlichkeit“ übernehmen, verstehe ich nicht. Akzeptiere doch, dass die MM einfach anders ist als du und fertig.
Ihr alle könntet das mal akzeptieren. Ihr habt kein Recht (und zum Glück auch fast keine Möglichkeiten), Kontrolle über das Blogverhalten anderer Leute/Gruppen auszuüben.
Das Heraufbeschwören einer „Bewegung“, in der plötzlich alle Protagonist_innen der Debatte drin sind, macht es erst möglich, von einer Spaltung derselben zu fabulieren. Dieser Text und die nachfolgenden Kommentare sind beispielhaft für 1 künstlich erzeugten Aufreger.
Stephanie Mayfield sagte:
Willkommen @raupe,
schön Dich hier zu sehen, ich mag Deinen Blog sehr – vor allem den Katzenberger Text #offtopic.
Seit ich Deinen Kommentar gelesen habe, frage ich mich, ob ich mich unklar ausgedrückt habe… Ich glaub, wir mißverstehen uns.
Es geht mir nicht darum, dass alle bei MM (Mädchenmannschaft) mitmachen dürfen. Es geht mir um Transparenz, also z.B. welche Personen darüber bestimmen, was mit Spenden passiert. Dabei kann’s von mir aus in der Satzung so geregelt sein, dass per Wahl über die Aufnahme neuer Mitglieder_frauen entschieden wird (und damit z.B. nur Redakteurinnen im Verein landen und entscheiden dürfen).
Ich bin ziemlich überrascht, dass Du dem Staat die Kontrolle über die Entscheidung der Gemeinnützigkeit überlässt. Für mich hat der Begriff auch über die staatliche Verleihung hinaus eine Bedeutung.
Zu „Heraufbeschwören einer Bewegung…“, ähm, mir fällt’s schwer mir einen feministischen Kontext zu denken und dabei eine Bewegung außen vor zu lassen. Möglicherweise haben wir sowohl einen anderes Verständnis von Bewegung als auch von Spaltung. Im Feminismus und/oder der Frauenbewegung kam es mehrfach zu Spaltungen, z.B. feminist vs. womanist, der Lesben-Hetera-Konflikt, Radikalfemininismus vs. dekonstruktivistischen Feminismus, etc. Ebenso haben sich mehrfach Gruppen gespalten, auch wichtige. MM ist für mich keine eigene Bewegung, sondern eine wichtige Gruppe innerhalb der Frauenbewegung. Natürlich können die sich spalten, doch damit haben wir keine „MM-„vs „Frau Lila“-Bewegung. Vermutlich geht’s eher um eine inhatliche Spaltung, einen Konflikt. Den finde ich für die Debatte der Frauenbewegung relevant.
Die Links liefer ich Dir morgen, wenn mir keine_r zuvor kommt. Für mich ist’s heute schon spät (bin ein Tag-Mensch). Ebenso würde ich gerne Deine Kritik an den Kommentaren erst sacken lassen, damit ich nicht voreilig reagiere.
stefan sagte:
ich möchte auch was sagen, ich habe den streit kiturak vs. mädchenmannschaft verfolgt und jetzt nochmal nach gelesen, auch die betreffenden twitterpassagen.
ginge es nach kiturak, würde vermutlich ein großteil der kommentare auf der mm nicht mehr stehen können. dass sie diese moderationspolitik auf ihrem blog betreibt ist gut. genauso finde ich es aber angemessen, dass ein forum, in welches nun mal immer wieder neulinge herein schneien, nicht sofort hinaus geschmissen werden, sondern eine chance bekommen. dieser weg ist der so ziemlich schwierigste, weil man sich ständig im spannungsfeld zwischen denen befindet, denen es zu wenig moderation ist und denen, denen es zu viel ist. es ist einfacher alles zu zu lassen oder komplett auch nur jeden anflug von derailing oder trollen zu löschen, so ist man wenigstens auf einer seite gut gelitten.
kiturak ist quasi für fortgeschrittene, die mm für anfänger 1 und 2. diese vielfalt finde ich wichtig, es nütz nichts, wenn nur feminismus für eingeweihte im netz steht. ich schließe mich raupe an, wieso ist es für alle seiten so schwierig anzunehmen, dass es eben bereiche gibt, in denen auch neulinge relativ unqualifiziert rein platzen können und trotzdem erklärungen bekommen und eben andere seiten, auf denen sie raus fliegen?
kiturak, was mich an dir irritiert ist, dass du anscheinend erwartest, dass man dir mit besonderer aufmerksamkeit begegnet, dir ist schon klar, dass du eine von vielen leser_innen der mm bist wenn du eine exklusive auseinandersetzung mit deiner position forderst? und weiters hast du via twitter sehr wohl eine ausführliche antwort bekommen. dass du dich beschwerst, man würde auf kritik nicht reagieren kann ich nicht nachvollziehen, ich habe den eindruck du verwechselst reaktion auf kritik mit sich deiner meinung anschließen.
kiturak sagte:
@Raupe: Über gegenderte Sozialisation sprechen = sowas wie zur Grundlage von von Feminismus gehörend =/= Genderessentialismus. Ich verzichte aber auch gern drauf und sage: Was hier abläuft, ist ein Totschweigen, Versuch von Aussitzen, halböffentliches Lästern, In-Cliquen-Verhalten, Ausspielen von Macht/Insiderstrukturen, Ausschluss und Delegitimation von Kritikerinnen* an einer politischen Bewegung. NICHTS an Stephanies Post oben hätte so schlimm sein können, diese Behandlung zu verdienen.
@stefan: bitte nochmal in Ruhe lesen.
1.
Was Zweisatz sagt, und ich schon ansatzweise gesagt hatte. Es gibt sehr nützliche 101-Blogs, unter denen Finally, A Feminism 101 Blog sicher der Klassiker ist, aber auch andere Blogs nutzen verschiedene Strategien, um mit Basiskram umzugehen.
Bitte zu diesem Thema wenigstens die beiden Artikel von accalmie und High on Clichés/Zweisatz lesen, die oben verlinkt sind. Du demonstrierst gerade sehr schön die Art von Diskussion, die ich auf der Mädchenmannschaft nicht mehr (und auch sonst selten) bereit bin zu führen. Siehe hier.
2.
NACHDEM ich sie direkt angesprochen habe. VORHER NICHT. Das war exakt mein Punkt:
Mein Liebling ist aber dieser Punkt:
3.
Meine gesamte Kritik lief darauf hinaus, dass die Mädchenmannschaft faktisch eine Machtposition innerhalb der deutschsprachigen feministischen Bewegung hat (kann passieren, wenn frau ihren Job als Bloggerin gut macht und entsprechende Privilegien mitbringt) und diese weder diskutiert noch problematisiert.
Jetzt kommst Du daher und fragst allen Ernstes, warum sich die Mädchenmannschaft eigentlich herablassen sollte, sich mit der Ansicht von Popeln wie mir, Stephanie oder Zweisatz überhaupt auseinanderzusetzen?
Stefan, gibst Du Dir eigentlich Mühe, jeden meiner Punkte einzeln zu beweisen?
(Abgesehen, dass Du mir nach dieser kruden Logik erst noch nachweisen müsstest, dass Du für mich ein interessanter/sinnvoller Gesprächspartner wärst. Dass ich in diesem Fall, und bisher, trotzdem mit Dir rede, ist eine bewusste politische Entscheidung meinerseits: In meinem Unvermögen, die komplette und für mich als Außenseiterin der kleinen sonnigen Machtoase sehr bittere Ablehnung des Mädchenmannschafts-Umfelds zu begreifen, widerlege ich diejenigen Kritikpunkte, die Leute wenigstens das Rückgrat haben, offen zu äußern – auch wenn sie noch so schludrig und unlogisch sind, und noch so wenig auf irgendeinen bisher vorgebrachten Punkt eingehen. Und eben diese Entscheidungen treffen wir alle täglich, AUCH DIE MÄDCHENMANNSCHAFT, und ich fordere sie auf, diese Entscheidung bewusster und transparenter zu machen, genau wie Zweisatz oben sagt. Weil sie VERANTWORTUNG tragen.)
Stephanie Mayfield sagte:
Zur Kommentarmoderation:
Ich habe gerade einen Kommentar wieder rausgenommen, der mir durchgerutscht ist. Sorry für den Fehler.
Weiterhin: Missverständliche Kommentare haben es bei mir schwer freigeschaltet zu werden, insbesondere wenn die Person keine richtige E-Mail-Adresse angibt und/oder keine Website mit sich verknüpft. Natürlich sollen hier nicht nur Blogger_innen diskutieren, aber die E-Mail-Adresse ist nicht ohne Grund Pflicht.
@raupe
Zur Kritik an kituraks Kommentar:
kiturak hat meines Erachtens eindeutig von Sozialisation gesprochen. Über Sozialisation zu sprechen finde ich wichtig, da diese eben von einer sexistischen Gesellschaft geprägt ist/wird.
kituraks Kommentar bezog sich auf Dr. Kirsten Armbrusters Kommentar, die zwar nicht eindeutig von Sozialisation sprach, aber von ihren Erfahrungen in bestimmten Frauenzusammenhängen mit bestimmten Gruppen in diesen. Für mich auch in Ordnung.
(Links kommen noch)
@stefan
Aufgrund Deines letzten Absatzes, hätte ich Deinen Kommentar beinahe nicht freigeschaltet. Nur damit Du einen Ansatz hast, was ich hier von den Kommentator_innen erwarte.
Ich bin nicht sicher, ob Du die Links einfach nicht gelesen hast oder ob wir aneinander vorbei reden. Falls Letzteres zutrifft:
Wenn’s um meine Kommentarmoderation geht, stelle ich mir 3 Fragen:
1. Worüber möchte ich reden?
2. Mit welchen Menschen möchte ich darüber reden?
3. Was haben Fragen 1 und 2 mit meiner Kommentarmoderation zu tun?
Für diesen Artikel würde ich die Fragen folgendermaßen beanworten:
1. Ich möchte über die Politik der Mädchenmannschaft und deren Position in der Frauenbewegung sprechen.
2. Ich möchte mit Menschen darüber reden, die das interessiert und die sich als Teil des Feminismus/der Frauenbewegung verstehen (möchten)/verstanden werden können.
3. Meine Hauptkritikpunkte müssen nicht die meiner Leser_innen sein, daher bin ich auch gerne bereit über die Kommentarmoderation der MM zu sprechen, etc.
Natürlich gibt’s noch generellere Antworten, insb. zu Frage 3.
Was MM betrifft, scheinen die lesbaren Antworten auf Frage 1 und 2 in keinem stringenten Zusammenhang zur schließbaren Antwort auf Frage 3 zu stehen. Das ist das Hauptproblem, wie auch kiturak in ihrer Antwort beschrieben hat (Stichwort: „101-Blog“).
lantzschi sagte:
Liebe Stefanie,
ich schreibe dir als eine der Autorinnen der MM, zugleich aber auch als Einzelperson, ich weiß, dass sich das schwer trennen lässt. Ich versuche mich mal an Antwort.
Zunächst: Wir sind keine Frauenplattform und sehen uns auch nicht im ausschließlich im Dienste der wie auch immer zusammenkonstruierten Frauenbewegung. Wir sind ein feministisches Weblog mit unterschiedlichen Autor_innen und Gastautor_innen, die unterschiedliche Herkünfte haben (sozial, theoretisch, aktivistisch) und unterschiedliche Themenfelder bedienen. Wir wollen kein Sprachrohr einer Bewegung sein, wie du sie hier zusammenkonstruierst. Für mich persönlich gibt es in Deutschland aktuell keine genuine feministische Bewegung. Das kann mensch schade finden – ich finde es auch – aber mit dominantem Rumkrakelen und Forderungen aufstellen wird das sicher nichts. Wir sind Feminist_innen aus unterschiedlichen Gruppen oder als Einzelpersonen, die im Netz aktiv sind und_oder außerhalb des Netzes. Wir arbeiten alle ehrenamtlich, neben der Erwerbsarbeit, neben dem Studium, neben Reproarbeit, ich bitte das zu respektieren.
Ich verstehe das Netz nicht als neues Terrain einer feministischen Bewegung, dafür ist das alles viel zu unvernetzt und vereinzelt und verschieden. Dafür trägt keine_r, der_die im Netz zu Feminismus arbeitet eine Verantwortung, ich sehe das anhand der Struktur des Mediums Internet begründet und in den persönlichen Ansichten/Zielen der jeweils dazu Arbeitenden. Ich will auch gar keinen Netzfeminismus haben, sondern mich u.a.(!) im Netz bewegen und zu Feminismus arbeiten. Die MM ist einer von vielen Blogs, wird von wenigen von vielen Menschen betrieben, die im Netz feministisch aktiv sind. Auch, wenn die MM tatsächlich das meistgelesene feministische Blog ist und damit auch verantwortungsvoll umgeht (auch wenn andere das anders sehen – aus den unterschiedlichsten Gründen), ist es absolut nicht in irgendjemandes Position zu verlangen, dass wir Interna offenlegen. Wenn du daran interessiert bist, warum sich im März drei Frauen vom Blog verabschiedet haben, dann schreibst du Menschen persönlich an und dann können diese selbst entscheiden, ob sie sich dazu äußern wollen oder nicht. Ebenso was die Vereinssachen angehen, ist das die Entscheidung der Redaktion, die verschiedenste Gründe haben und die du bitte zu respektieren hast. Auch hier: Nachfragen kostet nichts und unter Nachfragen verstehe ich etwas anderes als diesen Rant da oben, der in meinen Augen wirklich kein Gesprächsangebot darstellt.
Mein Argument kann mensch gerne als toneargument auslegen, ich sehe das anders, weil ich mir unter solidarischer Kritik etwas anderes vorstelle, als einen Text, der vorschreibt, wie feministische Praxis auszusehen hat – und zwar bei allen. Innerfeministische Streits sind in meinen Augen erst dann fruchtbar, wenn sie sich darum bemühen, selbstkritisch zu sein, mit der eigenen Position transparent umzugehen und Schwachstellen ehrlich zu markieren. Dann müsstest du eigentlich erst einmal bei dir selbst anfangen. Ich verfolge deine Arbeit schon sehr lange und mochte dieses Blog eigentlich sehr gerne bis zu diesem Text hier. Der spiegelt so gar nicht deine bisherige Arbeit. Das mag ok sein, ich kann damit gut leben, solange hier nicht postuliert wird, dass die MM sich irgendwie dazu zu positionieren hat, nur weil du als Einzelperson in für mich unangemessener Art und Weise Kritik übst.
Umgekehrt bin ich sehr verwundert darüber, dass hier Vorwürfe kommen, die der Arbeit der MM und der einzelnen Autor_innen in Teilen überhaupt nicht gerecht werden. Wie lange lesen denn die Kritiker_innen die MM? Ich denke lange genug, um nicht Kritiken zu formulieren, die da heißen, dass wir ein privilegienbesetzter Haufen sind, der ausschließlich um den eigenen Bauchnabel kreist und noch nie was von Intersektionalität gehört hätte. Geht es noch etwas arroganter? Das heißt nicht, dass wir alles richtig machen oder immer inklusiv, immer radikal herrschaftskritisch sind, aber doch jedenfalls reflektiert genug, um uns auf Fehlstellen und Lücken in der Argumentation hinzuweisen. Wir entwickeln uns seit vier Jahren, es gibt nicht _die_ MM und auch nicht _die_ feministische Position, die wir vertreten. Wer das breite Themenspektrum, und wie wir es angehen, nicht gut findet, der findet im Netz außerordentlich viele tolle Seiten, die das anders machen. Ich verstehe nicht, wieso den einen richtigen Feminismus (den ihr definieren wollt) von der MM abzuverlangen ist. Wie selbstrefenziell und selbstgerecht ist das bitte? Ich fühle mich gerade schwer an das Alpha-Blogger-Kleinklein erinnert.
Wir werden weiterhin ein 101-Blog sein und wir werden weiterhin kritische Themen beackern, die nicht alle Neulinge verstehen. Ein genuines Selbstverständnis bei den unterschiedlichen Autor_innen, die wir sind, wird es nicht geben. Herrschaftskritik ist nicht damit getan, zu Beginn ein bisschen mit kritischem Wissen zu protzen (egal ob fundamental in die eigene Praxis einbezogen oder nicht) und dann alles niederzumetzeln, was nicht der eigenen theoretischen Basis entspricht, auf der argumentiert wird. Dass radikale Herrschaftskritik immer auch ein Privileg derer ist, die es sich leisten konnten, dazu zu studieren/lesen/arbeiten, wird hierbei nämlich mal unter den Tisch gekehrt. Die Reichweite des Feminismus im Netz tatsächlich vollkommen überschätzt. Es gibt da draußen Unmengen an Politgruppen, Arbeitskreisen und Demos und andere Formen der Praxis, die von dem, was „wir“ hier machen gar nichts mitbekommen und viel weniger Ressourcen zur Verfügung haben als beispielsweise ich, die sich gerne mal mehrere Stunden am Tag nehmen kann, um sich weiterzubilden oder Blogs zu lesen und Artikel zu produzieren. Die kein Sprachrohr haben und jeden Monat sehen müssen, wie sie ihre hauptsächlich ehrenamtliche Arbeit verrichten können. Offenbar wird daran kein Gedanke verschwendet, wenn hier irgendwas von einem „machtkritischen“ Feminismus und feministischer Bewegung erzählt wird, dem und der alle nachzukommen hätten. Schon mal die eigene Position und Arbeit hinterfragt?
Zum Bloggermädchen: Tatsächlich wählen wir die Blogs nach bestimmten Kriterien aus, die bei der Nominierung Anfang Januar für alle einsehbar sind. Wer sich damit nicht zufrieden geben will, für den gibt es im aktuellen Post die Kommentarfunktion, sowie Email, Twitter, Facebook zur Nachfrage. Oder das eigene Blog, aber dann bitte ohne Unterstellungen und Vorannahmen.
Unsere Kommentarpolitik diskutieren wir nicht, so wie wir die Kommentarpolitik anderer Blogs nicht zur Disposition stellen. Eine Form gegenseitigen Respekts und Vertrauens, mit dem Versuch keinen feministischen Paternalismus walten zu lassen.
@kiturak
Ich möchte dich bitten deine Vorwürfe und Unterstellungen und Falschaussagen zu unterlassen. Du wirst von niemandem ausgeschlossen oder nicht beachtet. Deine Kommentare werden nicht gelöscht, auf Kritik deinerseits wurde mehrfach reagiert, auch _bevor_ du irgendwas angesprochen hast. Die Kommunikation wurde von deiner Seite abgebrochen, wenn du dich erinnern magst. Dass Kritik äußern auch immer eine Frage des Wie ist, kannst du gerne ablehnen, aber dann erwarte bitte nicht, dass sich nach Möglichkeit alle der Kritisierten mit dir beschäftigen. Wut ist etwas anderes als dominantes Redeverhalten und Hegemonieversuche. Ich habe dir bereits einmal gesagt, dass ich es nicht dulde, so angefahren zu werden und dass sich auf der MM nach Möglichkeit auch die wohl fühlen sollen, die sich nicht in den Kommentaren äußern wollen oder können bzw. schüchtern sind. Denn unsere Leser_innenschaft besteht nicht nur aus Privilegienschweinchen und Theoriehasen wie dir. Ich weiß nicht, ob du dich außerhalb des Netzes in Safe Spaces bewegst. Die, in denen ich unterwegs bin, dulden akademisches Mackertum und Nötigung zur Kommunikation sowie sprachliche Ausfälle jedenfalls nicht.
delilah sagte:
„Theoriehasen“? Du nennst kiturak allen Ernstes HASE? Uns stellst im nächsten Satz sprachliche Ausfälle bei IHR fest? slowclap..
delilah sagte:
Ich möchte ergänzen, dass ich bei der MM nicht nur das Stehenlassen von manchen Kommentaren als problematisch empfinde, sondern auch das Löschen. Z.B. hatte ich vor wenigen Tagen einen kurzen Schlagabtausch mit einer Person, in welchem ich ihr vorwarf, eine Rassimuskeule herbeizufantasieren. Nein, höflich war der nicht. Eher so wütend, so. Aber wütend ist, wie kiturak sagt, dort ja leider nicht gefragt. Wurde alles gelöscht, unkommentiert. Und das war nicht das erste Mal, und auch nicht das erste Mal, bei dem es um Rassismus ging.. Im besten Fall war der Grund für die Löschung, dass meine Kritik geteilt wurde. Für wahrscheinlicher halte ich jedoch „am Thema vorbei“ oder eben „nicht nett“. Spekulation, da keine Transparenz.
Das Paradebeispiel dafür, dass Rassismus bei der MM als Nebensächlichkeit oder gar offtopic behandelt wird, ist aber immer noch dieser Beitrag: http://maedchenmannschaft.net/hetero-outing-im-fusball/
Da wurde in der Redaktion diskutiert, und das Ergebnis ist eine vage non-apology, deren Krönung eine Triggerwarnung ohne Inhalt ist.
Und „Umstritten“ heißt hier doch eigentlich nur: Bei uns sitzen leider zu viele Rassistinnen in der Redaktion, als dass wir uns von diesem Hetzblog distanzieren könnten. Tut uns aber herzlich leid, meine Damen und Herren, liebe Araber. Und jetzt bitte zurück zum Thema.
Stephanie Mayfield sagte:
Liebe lantzschi,
zunächst: Wäre Dein Kommentar nicht das erste/ein Lebenszeichen der MM zum Thema, wäre er durch meine Kommentarmoderation nicht durchgekommen. Das liegt vor allem daran, dass alle Fragen, die Du gestellt und mit ? markiert hast, nicht glaubwürdig beantwortbar sind.
Für die weitere Diskussion möchte ich Dich bitten, dass hier nicht mehr zu machen. Gib Deinen Fragen und den Gefragten eine Chance.
Weiterhin würde es vermutlich Vielen die Diskussion hier leichter machen, wenn Du Verweise auf andere Gespräche (z.B. auf Twitter) verlinkst.
Zum Inhaltlichen:
Vielleicht bin ich naiv, doch ich bin davon ausgegangen, dass mein Artikel von Seiten MM schlicht beanwortet wird mit „Weil…“, „Haben wir nicht drüber nachgedacht…“, „Darüber sind wir bereit zu diskutieren…“, „Das werden wir nicht diskutieren…“ und „Vielleicht ist Dir folgende Erklärung entgangen…“. Da wäre ich mehr oder minder glücklich mit geworden.
Ich hatte auch erwartet, dass die MM sich ein bisschen davon gebauchpinselt fühlt, dass sie eine wichtige Plattform im deutschsprachigen Feminismus ist und daher diskutiert werden muss. Gerade das Wahrgenommen werden auch in der Frage der Funktion ist ein wichtiger Teil für unsere Geschichtsschreibung in „30“-Jahren. Mit und ohne meinen Artikel werdet ihr in 30-Jahren historisch behandelt werden und ich möchte, dass ihr dann dort auch den Facettenreichtum des Feminismus unserer Zeit spiegelt. Ich will nicht, dass die 4. Frauenbewegung auf die 3. zurück guckt und wie die 3. auf die zweite nur „MM“ bzw. „Alice Schwarzer“ denkt – der Diskurs, den es auch in der 2. FB (Frauenbewegung) gab, braucht Transport und ich bin überzeugt, dass MM eben nicht wie „Alice Schwarzer“ sein muss, sondern deutlich der Diversität der 3. FB spiegeln kann.
Ich spreche von Frauenbewegung aus einem historischen Verständnis heraus. Auch wenn ich auch schon der Auffassung war, die 3. Welle des Feminismus sei keine Bewegung, sondern eher ein „Kurz-davor“, denke ich inzwischen, dass die 3. Welle genau das ist: die 3. Frauenbewegung. Vllt. ist eher eine Feministsofallgender-Bewegung (vllt. schaffen wir es auch zu einer Feministsofallegenderclassraceetc-Bewegung), trotzdem bleibt der richtige Schluss, dass – egal wie wir die Bewegung sehen – sie auf der 2. Frauenbewegung aufbaut.
Dementsprechend: Nein, ich habe MM nie als „Frauenplattform“ verstanden.
Die MM-Redakteurinnen sind längst nicht mehr keine Personen des öffentlichen feministischen Lebens, genauso wenig wie es Luise F. Pusch oder Audre Lorde ist. Ich rede über Dich nicht, wie ich über Petra (meine imaginierte Kommilitonin) rede. Ich rede von Nadine Lantzsch genauso wie ich von Noah Sow, Alice Schwarzer und Luise F. Pusch rede. Mit vollem Namen und der Annahme, dass die Menschen wissen (können), wer Du bist. Vllt. ist das nicht das gewollte Ziel gewesen, doch ihr seid Aktvistinnen mit Bekanntheitsgrad. Ihr werdet als Referentin eingeladen, eben weil ihr öffentliche Personen seid. Damit habt ihr Verantwortung, ob ihr wollt oder nicht.
Ich mag in bestimmten Kreisen mit „Da kommt Mainz“ vorgestellt werden (was ich übrigens längst nicht bin), doch Deine und Eure Machtposition ist gerade im feministischen Netzumfeld um ein vielfaches Größer. Doch wenn ich so vorgestellt werde, kann ich mich nicht hinstellen und sagen „Ach, Mainz ist doch unwesentlich/scheiße/feministisch irrellevant“ – indem Moment bin ich verpflichtet die Frauenprojekte in Mainz nicht von meiner eigenen Komfortzone oder Laune verunglimpfen zu lassen. In diesem Moment trage ich die Verwantwortung in diesen Kreisen die Feminist_innen in Mainz richtig darzustellen und wenn ich nur sage „In Mainz gibt es noch viele feministische Projekte, an denen ich nicht beteiligt bin“. Ich nutze dann meine Präsenz für die Sichtbarkeit anderer.
Ich schreibe Euch nicht persönlich an, sondern mache es öffentlich, weil ihr öffentlich diskutiert werden müsst. Ihr seid ein Teil der Öffentlichkeit. Vllt. könnt ihr es sogar als Service sehen, denn Vieles habe ich schon im privaten Kreis gehört – vieles habe ich verteidigt, vieles habe ich gelobt. So bekommt ihr es mit und könnt effektiv darauf reagieren (nicht nur Person, für Person),
Langer Kommentar, ich hör jetzt einfach erstmal hier auf.
Stephanie Mayfield sagte:
Hier die von @raupe gewünschten Beispiele, die mir freundlicherweise von kiturak per E-Mail zur Verfügung gestellt wurde (also die Links, nicht die Beschreibung drumherum).
Bitte nur mit starken Nerven reinschauen:
Bsp.1
Hervorzuhebender Moderationskommentar
Fehlender Triggerwarnungen/ -ismus Warnungen/Bewusstsein/Bewusstmachung:
Bsp. 2
Bsp. 3
Victim Blaming statt Empowerment:
Bsp. 4
Weierhin:
Bsp. 5
Herzuhebender Moderationskommentar
Hervorzuhebender Kommentar
Edit 08.12.2011, 15:28 Uhr: Bsp. 5 hinzugefügt.
Anna-Sarah sagte:
Hallo allerseits,
das hier ist ebenfalls keine offizielle, abgestimmte Mädchenmannschaftsantwort, sondern meine persönliche Reaktion, als eine, die – neben all den anderen Dingen, die sie privat und beruflich so tut – bei der Mädchenmannschaft mitarbeitet und sich on- und offline feministisch betätigt. Und a propos Antwort: Da kommen gleich wahrscheinlich auch einige Fragen, die aber vorwiegend rhetorischer Art sein werden, ich erwarte da natürlich nicht durchgängig Antworten drauf…
Mal vorweg, Stephanie: Ich kann deine Kommentarpolitik hier auch nicht so ganz durchschauen – du lässt allerhand Anwürfe durchgehen, gegenläufige Positionen belehrst du darüber, dass sie „eigentlich“ Löschmaterial seien – aber das muss ich akzeptieren, es ist dein Blog. Du hast dich über die Mädchenmannschaft geärgert, kiturak und andere auch, und ihr nehmt für euch in Anspruch, wütend sein zu dürfen und diese Wut auch verbal transportieren zu dürfen, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen für die Kommunikationsbereitschaft der (konstruierten) „Gegenseite“ hätte. Ich hoffe, ich kann von dieser Haltung jetzt auch ein wenig für mich und meine Wut beanspruchen – ich habe mich nämlich sehr über Form und Inhalt dieses angeblichen „Gesprächangebotes“ geärgert.
Ich finde das ehrlich gesagt weniger als naiv als anmaßend: Du wirfst uns hier so einen mit Unterstellungen gespickten Rant vor die Füße, angereichert mit einem Sammelsurium von „Was ich schon immer an der Mädchenmannschaft doof fand, auch wenn es wenig mit dem zu tun hat, was im Posting oben steht“ in den von dir supporteten Kommentaren – und jetzt müssen wir dann aber auch huschen und kuschen und sofort (was uns schon ganz allein aus zeitlichen Gründen nur sehr bedingt möglich ist) zu allem Stellung nehmen und uns in der geforderten Form rechtfertigen? Interessantes „Angebot“.
Nadine liefert in ihrem Kommentar die von dir geforderten Erklärungen zu einem nicht unwesentlichen Teil. Dass sie nicht mit „haben wir nicht drüber nachgedacht“ zu Kreuze kriecht, liegt vielleicht schlicht daran, dass „wir „wenig tun, über das wir nicht „nachdenken“.
Nebenbei: Wieso sollten wir uns ausgerechnet jetzt gebauchpinselt fühlen – und wieso ist das in diesem Zusammenhang wichtig? Angeblich – tut mir leid, ich kann es nur so empfinden bei dem, was hier vor sich geht – geht es doch um einen kritischen Dialog, nicht um Schmeicheleien. Oder hattest du erwartet, dass ein bisschen Bauchpinselei die Mädchenmannschaft aus der Reserve locken und zum plaudern animieren würde? Das käme mir unredlich und selbstbezogen vor.
Stephanie, wenn du Nadine oben entgegnest:
dann finde ich das, zusammen mit der Reaktion auf Gegenmeinungen hier, angesichts deines eigenen Herangehens (und das anderer prominenter Teilnehmerinnen) ziemlich bezeichnend für das Maß an Bereitschaft, die eigene Position und das eigene Verhalten hier auch mal zu hinterfragen. Es wurde bereits angemerkt: Ein Rant ist kein Diskussionsangebot, schon gar kein ausgesprochen faires oder Dialog förderndes. Kritik, die den Angesprochenen die Möglichkeit gibt, so darauf zu reagieren, dass nachher alle schlauer sind, sieht anders aus. Unterstellungen, Tatsachenverdrehungen und uninformierte Belehrungen (da beziehe ich jetzt auch die sekundierenden Kommentare von kiturak mit ein) sind dazu nur mittel geeignet. Dass alle paar Sätze mal Disclaimer wie „Angebot“, „Diskussion“, „Dialog“ eingestreut werden, ändert so gar nichts an der Gesamtverfasstheit dieser Aktion.
Mensch fragt sich auch einfach, worum es hier eigentlich geht: Erst werden vermeintlich fehlende Demokratie und Transparenz beklagt, um dann nahtlos zur Kommentarpolitik über zu gehen und dann alles durcheinander. Bemerkenswert zum Beispiel die Selbstverständlichkeit, mit der mehr Einblick in Interna (welche überhaupt genau?) gefordert wird – wie soll das praktisch aussehen, könnte mensch sich fragen: Alle Interessierten in unseren Redaktionsverteiler aufnehmen? Unsere Skype-Konferenzen livestreamen? Wenn es hier wirklich vordringlich ums Bloggermädchen geht: Das hat Nadine bereits beantwortet und wäre ansonsten auch durch eine Frage via Kommentar, eine simple Mail oder dergleichen im Vorfeld rauszukriegen gewesen.
Die Vermutung, die mangelnde Passgenauigkeit mit den wie auch immer begründeten Ansprüchen von dir oder auch kiturak sei wesentlich durch fehlendes konsequentes Drübernachdenken oder mangelnde Selbstreflektion der Mädchenmannschaft begründet, empfinde ich gelinde gesagt als unverschämt. Schon mal über die Möglichkeit nachgedacht, dass wir bestimmte Dinge aus Gründen so handhaben, wie wir sie handhaben? Über Gründe lässt sich diskutieren, auch redaktionsintern ganz vortrefflich und gerne auch mit der Leser_innenschaft – aber die Mädchenmannschaft ist nicht verpflichtet, customizede Dienstleistungen anzubieten. Weder für Erklärbärfans oder 101-Kandidat_innen, noch für Safe Space-Verfechter_innen oder Theoriecracks, und wir lassen uns nicht dazu zwingen, uns für ein Entweder/Oder zu entscheiden, das wir ohnehin in dieser Form nicht als gegeben ansehen, wie Nadine bereits erläutert hat. Übrigens: Es gibt auch Leute (kritische, feministisch interessierte, engagierte Leute, die wirklich fragen und lernen wollen, aber von anderen Voraussetzungen starten, mit anderen Ressourcen ausgestattet sind oder sich an einer anderen Stelle des kontinuierlichen Lernprozesses befinden als manche von uns hier), die uns bisweilen als zu voraussetzungsvoll und auf diesem Wege als ausgrenzend empfinden – da wird nicht nur in eine Richtung ein Schuh draus. Unsere Kommentarpolitik, die übrigens auch nicht so einheitlich ist, wie sie dargestellt wurde, da wir unterschiedliche Autor_innen mit teilweise unterschiedlichen Herangehensweisen, Ressourcen, Ansätzen sind, ist bitte zu respektieren – in demselben Maße, wie wenig wir die Kommentarpolitik eurer Blogs infrage stellen, erwarten wir Akzeptanz für unseren Ansatz, auch wenn er nicht geteilt wird.
Im „about“ auf der Mädchenmannschaft-Website steht übrigens durchaus was über unser Selbstverständnis, von wegen Transparenz und so. Wir machen, was wir machen, mit viel Energie, Know-How, Background, Erfahrung und auch Gegenwind – diskutieren ist toll und unser aller drittliebstes Hobby. Aber einfach mal irgendwelche teilweise ziemlich willkürlich anmutenden Vorhaltungen vor die Füße geknallt zu kriegen, gewürzt mit paternalistischen Belehrungen, was wir angeblich seien und dächten und täten und nicht wüssten – so erscheint das wenig Erfolg versprechend. In etwa so Erfolg versprechend, wie es euch erscheint, bereichernde Diskussionen in einem 101-Forum, in welchem es vor Mansplaining und *ismen nur so knistert, führen zu wollen…
Ich schließe mich allem an, was Nadine sagt. Worauf bisher inhaltlich nur sehr begrenzt eingegangen wurde.
Gruß, Anna-Sarah
elisa sagte:
Ich finde das was raupe, stefan, lantzschi und anna-sarah hier geschrieben haben, sehr angemessen, nachvollziehbar und erleichternd. Ich habe gestern schon den ganzen Tag darüber nachgedacht, selbst einen ähnlich ausgerichteten Kommentar zu schreiben, hab es dann aber aus verschiedenen Gründen erstmal nicht gemacht. Jetzt sind die meisten Dinge, die mir so durch den Kopf gingen, schon mindestens einmal gesagt worden, deswegen kann ich sie im Wesentlichen nur bestärken. Ich habe mir auch beim Lesen des Rants und der ersten Kommentare öfters die Frage gestellt: Worum geht es hier denn jetzt genau? Um die Bloggermädchenwahl, um Vereinstransparenz, um Moderationspolitik, um Inhalte, um konstruierte „Verantwortung“ und „Macht“… oder irgendwie alles, miteinander vermischt oder nicht halt doch eigentlich um das, was oben drüber steht: ein allgemeines Gerante gegen einen erfolgreichen Blog, der es halt nunmal nicht immer allen Leser_innen recht machen kann? Diese Fragen hab ich mir gestellt und habe mich über die meisten davon dann doch gewundert, bzw. über die Form wie all diese Punkte hier und inzwischen auch andernorts vorgebracht werden. Abgesehen vom in meinen Augen ganz schön anmaßenden Anliegen und Tonfall des Ganzen (also Post und erste Kommentare) wundere ich mich darüber, dass an externen Stellen in so einer harschen und vom Inhalt her weitreichenden (in meinen Augen: grenzüberschreitenden) Weise Kritik an einem anderen Blog geübt wird, nur um dann einzufordern, dass die Kritisierten sich bitteschön ad hoc und natürlich auf den entsprechenden Kanälen dazu zu äußern haben. Das finde ich anmaßend und auch irgendwie einen Schritt zu schnell. Wenn ich Fragen und Kritik der hier geäußerten Art hätte (bzw. in der Vergangenheit hatte) habe ich immer direkten Kontakt mit der Mädchenmannschaft gesucht und bisher immer sehr ausführliche Antworten darauf bekommen, z.B. zur Moderationspolitk und zum Verhalten zu Trollen u.ä. Ich gehe davon aus, dass Gleiches für Dinge wie den Verein oder auch die Bloggermädchenwahl gilt (siehe auch die Antworten der MM-Autorinnen hier). Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich einige von den oben aufgeworfenen Fragen damit hätten erledigen lassen. Aber hier erst so einen merkwürdigen Rundumschlag rauszuhauen und sich dann hier und andernorts (twitter) mit Unterstellungen hervorzutun, die MM möge wohl keine Kritik und sei wohl zu feige, darauf zu antworten, würde sich vor einer (von Dir und kiturak einfach mal so schlankweg behaupteten) Verantwortung für eine (ebenso von Euch konstruierte) „Frauen(sic)bewegung“ drücken und ähnliches, finde ich schon ganz schön gewagt… Auch inhaltlich überzeugt mich wie gesagt wenig von dem, was an Kritik vorgebracht wurde. Ich meine, wer hat denn darüber zu entscheiden, wann ein Blog relevant genug ist, um sich den Wünschen der wie auch immer gearteten Community beugen zu müssen (wegen der Verantwortung) und wer bestimmt, welche das dann genau sind? Wessen Maßstäbe gelten hier und warum sollten ausgerechnet hier nicht die einzigen Maßstäbe die gelten die der Autor_innen sein? Hier wird eine Art öffentliche Verfügungsgewalt über einen Blog beansprucht, die ich in höchstem Maße verwirrend und unangemessen empfinde.
Und zuletzt eine aufrichtige und nicht rhethorische Frage: Was hat der dritte Edit oben (der verlinkte Text von radically queer) mit dem hiesigen Thema zu tun?
elisa sagte:
@ delilah
Du schreibst:
„Z.B. hatte ich vor wenigen Tagen einen kurzen Schlagabtausch mit einer Person, in welchem ich ihr vorwarf, eine Rassimuskeule herbeizufantasieren. Nein, höflich war der nicht. Eher so wütend, so. Aber wütend ist, wie kiturak sagt, dort ja leider nicht gefragt. Wurde alles gelöscht, unkommentiert. Und das war nicht das erste Mal, und auch nicht das erste Mal, bei dem es um Rassismus ging.. Im besten Fall war der Grund für die Löschung, dass meine Kritik geteilt wurde. Für wahrscheinlicher halte ich jedoch „am Thema vorbei“ oder eben „nicht nett“. Spekulation, da keine Transparenz.“
Ich verstehe das nicht so ganz. Erstens wird des Öfteren schlicht und ergreifend ein gesamter Dialog gelöscht, wenn er sich als Nachklapp eines Troll- oder Kackscheiß-Kommentars entwickelt, wie in verschiedenen Threads immer wieder erklärt wird (abgesehen davon, dass wie ja auch schon des Öfteren erklärt wurde, das Moderationsverhalten der einzelnen Autor_innen nicht einheitlich ist, sondern eben auch individuell unterschiedlich). Und zweitens hätte da mit Sicherheit eine kurze Nachfrage gereicht, um die Spekulationen zu beenden. Hat es auf jeden Fall bei mir in einem vergleichbaren Fall, in dem ich eine ausführliche Antwort von verschiedenen Autor_innen inkl. der Moderatorin bekommen habe. Wieso immer erstmal das „Schlimmste“ mutmaßen? Und das mit der Wut, naja, das ist halt auch so eine Sache. Wenn die MM versucht, das Erregungsmaß in den Kommentaren generell ein wenig unten zu halten, um eine bestimmte Diskussionsatmosphäre zu gewährleisten, ist das m.E. deren gutes Recht.
„Das Paradebeispiel dafür, dass Rassismus bei der MM als Nebensächlichkeit oder gar offtopic behandelt wird, ist aber immer noch dieser Beitrag: http://maedchenmannschaft.net/hetero-outing-im-fusball/
Da wurde in der Redaktion diskutiert, und das Ergebnis ist eine vage non-apology, deren Krönung eine Triggerwarnung ohne Inhalt ist.
Und „Umstritten“ heißt hier doch eigentlich nur: Bei uns sitzen leider zu viele Rassistinnen in der Redaktion, als dass wir uns von diesem Hetzblog distanzieren könnten. Tut uns aber herzlich leid, meine Damen und Herren, liebe Araber. Und jetzt bitte zurück zum Thema.“
Ich war in der Diskussion selber anwesend und war eine von denen, die lizas welt inakzeptabel und nicht zitierfähig fanden und auch ich war nur so mittel erfreut darüber, dass die MM sich hier nicht zu deutlicheren Worten als der gefundenen Ergänzung hinreißen konnte, da gab es eben eine Kontroverse, die sich in den Kommentaren auch wiederfindet. Ich finde auch, hier hat sich die MM nicht gerade mit Ruhm bekleckert, als sie den Link im Artikel dringelassen hat. Daraus aber zu machen, dass Rassismus bei der MM als Nebensächlichkeit behandelt wird oder „zu viele Rassistinnen in der Redaktion sitzen“, finde ich einfach zu krass.
Stephanie Mayfield sagte:
@Anna-Sarah
zunächst: Ich hab auf FB mehrfach kommentiert, dass lantzschis Kommentar eine Antwort der Mädchenmannschaft ist, weil ich ihren ersten Absatz als „sowohl in Funktion als auch als Person“ verstanden habe. Versuche gerade zu klären, ob ich das falsch verstanden habe. Sollte dem so sein, korrigiere ich mich dort gerne.
Was meine Kommentarmoderation betrifft: Jaein. Ich hätte vorher gesagt, dass ich vielmehr die gegenläufigen Kommentare supporte, da ich darauf tatsächlich antworte. Bei kiturak, zweisatz, delilah und bedingt Dr. Kirsten Armbruster sage ich viel weniger, weil mich deren zusätzlichen Kritiken zwar auch interessieren, aber ich froh wäre, wenn wir uns auch meinen Unverständnissen aus meinem Rant widmen. Nur die scheint keine_n zu interessieren, also… Ich würde übrigens auch „Eure“ Links hochholen, um weiteren Themen mehr Aufmerksamkeit zu geben (und diese vllt. auch dorthin zu delegieren, da bin ich nicht sicher.)
Ich gestehe allen Seiten zu, mit Emotionen wie Wut zu reagieren. raupe z.B. war für mich keine Löschkandidatin, obwohl ich sie teilweise übergriffig fand. Aber sie schien sich wirklich zu ärgern und dem Luft machen zu wollen. Schon in Ordnung. Ebenso habe ich an stefan kritisiert, dass er in meiner Lesart einfach mal kiturak beleidigt. Ich habe seinen Kommentar uneditiert freigeschaltet, somit hat kiturak das Recht zurück zu bashen. Bei lantzschi habe ich explizit ihre Art zu Fragen kritisiert, denn diese sind für mich eigentlich ein Zeichen von Interesse – was mir wichtig ist. Das sie wütend auch mich ist, ist schon in Ordnung. So einiges was sie mir als Person unterstellt, enthalte ich mich der Frage, ob das noch im Rahmen ist. Ich will meine Macht nicht zu meinem eigenen Schutz missbrauchen (wenn’s nur mich betrifft).
Ich halte meinen Rant für einen Rant ziemlich nüchtern. Ich glaube auch, dass mein von Dir zuerst zitierter Absatz missverständlich war. Ich dachte schlicht, dass auch Ihr Euch wundern müsstet, dass ihr nach meiner Informationslage im feministischen Kontext nicht kritisch diskutiert werdet – also als Projekt. Ich finde das jedoch dringend notwendig, weil ich Euch wichtig finde. Für mich ist das ein Zeichen von Wertschätzung (deswegen das Bauchpinseln), von dem ihr bisher zu wenig bekommt. Ich dachte, Euch wäre das auch aufgefallen. Ich habe kein „zu Kreuze kriechen“ erwartet, ich habe erwartet, dass Euch eine Sicht von Außen sowohl eine Plattform als auch eine andere Perspektive gibt. Ich weiß nicht, ob ihr inoffiziell Rückmeldungen bekommt und es mag paternalistisch sein, wenn ich hoffe, dass meine Rückmeldung für Euch relevant ist. Nur wenn ich nichts von meiner Meinung halten würde, würde ich nicht bloggen. Ich halte sehr viel von mir ;-).
Richtet sich das an mich? Ich kann’s in meinen Aussagen nicht greifen. Achso, vielleicht mein Kommentar an stefan? Also der stringente Zusammenhang von Frage 1 und 2 zu 3? Also dann, ja, ich glaube, dass ihr falsch handelt und ich hoffe, dass ich das durch Argumente ändern kann – vllt. fehlt einfach nur das eine Argument, damit ich auch in Deinen/Euren Augen Recht habe ;-).
Nein, ich will nicht unbedingt einen direkten Draht in Eure Konferenzen und Eure Hirne. Ich möchte, dass ihr Eure Konflikte der Öffentlichkeit zeigt. Ich steh nämlich auf all Eure Positionen, Themen, etc. Ich will wissen, was Euch bewegt und zwar weit über Eure Artikel hinaus. Wenn ihr die Lehrer_innen eines 101-Blogs seid, möchte ich wissen worüber die Lehrer_innen uneins und einig sind.
Es fällt mir schwer auf viele Punkte in lantschis Kommentar einzugehen, weil sie mich heftig attackiert hat (ich mich heftig attackiert fühle). Ich hoffe jedoch, dass mein Kommentar an sie uns langsam wieder auf einen Boden holt, wo ich meine Wutausbrüche nicht unter Kontrolle behalten will.
@delilah
Vielen Dank für Deine Ergänzung. Ist ja nicht per Link nachvollziehbar, somit großen Dank für Deinen Bericht. (Ich finde gerade diese nicht-mehr-beweisbaren Geschichten, sind ein besonders mutiger Schritt zu kommunizieren. Die sind so unglaublich einfach zu diskreditieren. Nochmals Danke!)
franca sagte:
@stephanie mayfield:
was veranlasst dich, die betreiberinnen der mm als lehrerinnen „anzurufen“ und dann im anschluss auch noch beleidigt zu sein, wenn sie sich nicht so verhalten, wie du dir das von lehrerinnen wünschst? sicher wäre eine öffentliche diskussion dessen, was innerhalb der mm diskutiert wird, nicht uninteressant – würdest du das an ihrer stelle komplett öffentlich machen und in welcher form sollte das denn stattfinden? vielleicht war es ja ein gemeinsamer entschluss, den austritt von mitgliedern genau in der art zu kommentieren, wie das geschehen ist – was ist daran so unakzeptabel? jedes meinsungsforum positioniert sich an einer bestimmten stelle, ich denke, wo die mm steht, macht sie ausreichend klar (eben nicht an einem allgemeingüligen feministischen ort sondern an einem von vielen mitbetreibenden verhandelten). mangelnde transparenz liesse sich der mm vorwerfen, wenn ihre schreibenden nicht ausreichend klar machten, von welchem persönlichen und theoretischen standpunkt aus sie ihre artikel schreiben, und dass ist meiner meinung nach ganz sicher nicht der fall… was mir noch nicht ganz klar ist, ist deine eigene position, die dich dazu berechtigt, redaktionsinterna eines gemeinschaftsblogs ein- bzw. anzuforden… mitstreiterin? schülerin? co-feminstin? feminsitische blogbetreiberin? teilnehmende am „netzfeminismus“, für den die mm angeblich symptomatisch ist? i just don’t follow…
Pingback: Feministische Kommentarmoderation | kiturak
kiturak sagte:
Falls es nicht schon einen pingback gibt: Das Kommentarthema darf gern zu mir umziehen, neuer Blogpost: Feministische Kommentarmoderation.
Damit Stephanie Mayfield hier wieder zu ihren eigenen Themen kommt. Sorry, das hatte ich wirklich nicht verursachen wollen.
(Bitte aber die bisherigen Kommentare dazu nicht löschen bzw. mich ggf. vorher noch bei mir posten lassen, habe jetzt noch hierher verlinkt.)
Stephanie Mayfield sagte:
Weil hier ab und zu der Eindruck erweckt wurde, kiturak und ich seien „ein Brain“, erwähne ich kurz, dass dem nicht so ist und kiturak immer ihre eigenen Entscheidungen trifft. Z.B. hat sie heute Nacht wie in ihrem letzten Kommentar erwähnt, einen Artikel + Thread eröffnet, um das Thema „feministische Kommentarmoderation“ auszugliedern – kommt wohl auch aus meinen Gedanken dazu, die ich im zweiten Absatz an Anna-Sarah geäußert habe. Jetzt muss ich mich dazu verhalten und ich bin nicht sicher:
Ausgliederung der Diskussion „Kommentarmoderation“
Die bereits veröffentlichten Kommentare bleiben hier veröffentlicht. Finde ich gut und wichtig. Ich glaube, ich find’s auch gut die Diskussion dazu auszugliedern, denn in Kommentarthread hier sind mir zu viele Themen. Vielleicht lässt sich das so beschränken.
kituraks gewünschte Zielgruppe für ihren Kommentarthread stimmt nicht mit meiner überein. Das heißt, Einige die sich hier dazu äußern, kommen bei kiturak eventuell nicht durch. Das bereitet mir Bauchschmerzen, denn ich weiß nicht, wie damit umgehen. Bis auf Weiteres beschließe ich dazu: Ist nicht mein Problem, soll sich ein anderer Blog (z.B. die MM) darum kümmern, wenn wichtige Argumente (nach jeweils eigenem Ermessen) bei kiturak nicht durchkommen, einen Thread zu eröffnen, in welchem diese eine Plattform haben.
Ich beantworte die bereits hier veröffentlichten Kommentare bei kiturak und lasse weiteres dazu hier nicht zu. Sollten in neuen Kommentaren Absätze dazu sein, lösch ich sie raus und schick sie per E-Mail zurück.
Fragen und Kritik an dieser Entscheidung bitte per E-Mail oder Facebook.
@elisa
Ich finde, die Fragen die Du stellst, wichtig:
Um diese zu beantworten, müssen wir darüber reden. Mein Artikel ist vor allem deswegen ein Rant geworden, weil keine_r darüber redet. Ich hatte das Gefühl gegen einen dicke Panzerung anzuschreien. Warum wurde bisher nie darüber geredet?
Ich spreche, verteidige und empfehle die Mädchenmannschaft häufig – genau wie Emma und Missy. Über die letztgenannten steht mehr „kritische Begleitung“ zu Verfügung. Warum? Nehmen wir die MM nicht ernst genug? Halten wir einen erfolgreichen Blog für so unwesentlich? Wir regen uns gemeinsam über die Moderation auf fembio.org auf und schauen uns die MM-Moderation nicht genauer an?
Du hast geschrieben, es würde sich andernorts inzwischen darüber aufgeregt werden. Wo? Ich seh’s nicht.
Wo wurde da gefordert? Mein erster Kommentar zum „Schweigen“ bezog sich auf keine Kommentare trotz vieler Zugriffe. Aber ja, tatsächlich find ich die feministische Blogosphäre klein genug, um auf Entsprechendes zu reagieren. Was ja auch passiert ist. Natürlich hab ich ca. 48h meine Kommentare angestarrt und mich gefragt, ob MM-Redakteurinnen wohl reagieren würden.
Übrigens: Bei einer paar der Themen habe ich versucht Antworten in einem privateren Rahmen zu bekommen. Nur eigentlich hab ich kein Interesse an privaten Antworten, ich finde die Themen gehen uns alle an. Ich möchte nicht nach Kram gefragt werden und aufgrund hypothetischer privater Antworten, antworten müssen „Inoffiziell kann ich Dir folgendes dazu sagen….“.
Was den dritten Edit betrifft: Ich weiß es nicht genau, möglicherweiser war der Link von Noah Sow eine Kritik an meinem Text, möglicherweise war es eine Kritik an der MM, möglicherweise fand sie den Link einfach wichtig.
@franca
Wenn die MM sich als 101-Blog begreift, sind für mich die MM-Redakteurinnen automatisch Lehrer_innen und genau wie staatlichen Lehrkräften, sind diese nicht frei von Kritik.
Genau wie in meiner Antwort an elisa, ich finde Deine Fragen wichtig:
Zur Ersten: Gute Frage. Wozu wäre MM bereit? Was würdest Du, ich und Andere sich wünschen?
Zur Zweiten: War es so? Ist es akzeptabel? In meinem stillen Kämmerlein komme ich dazu einfach nur schwer zu Antworten.
Einfordern darf ich alles. Wirklich alles. In jeder Funktion. Ob eine_r meine Forderungen anhört, erfüllt, erwägt, etc. ist nicht meine Entscheidung. Aber fordern darf ich es natürlich. Ich kann auch fordern, dass die NPD Verboten wird – dafür muss ich nicht NPD-Mitglied sein. Ich kann auch fordern, dass S21 eingestellt wird – ich muss dafür nicht mal in Stuttgart leben. Ehrlich jetzt mal, genau das ist Demokratie. Wobei Merkel mir da nicht zustimmen würde ;-).
kiturak sagte:
Von mir noch ein Nachtrag, nachdem ich mir alles nochmal durchgelesen habe:
Ich habe seit der Veröffentlichung dieses Artikels und den darauf folgenden wütenden Reaktionen erfolglos versucht zu verstehen, woher diese Wut kommt. Auf meine Beiträge, ja, das kann ich teilweise verstehen, ich habe meine Argumente nicht gerade in Watte gepackt.
Was ich nicht verstehe, ist die Wut auf Stephanies Artikel, und speziell, warum immer und immer wieder von „Unterstellungen“ die Rede ist, die darin enthalten seien. Es ist mir ganz, ganz ernsthaft ein Rätsel, wo Unterstellungen sein sollen in einem Artikel, der sich gegen Intransparenz wendet, und das daraus folgende komplette Fehlen von Informationen.
Der Gedanke, der mir nun kam, ist – wird hier zwischen den Zeilen gelesen, Stephanie wolle eigentlich tatsächliche Aussagen über die Mädchenmannschaft machen, z.B. behaupten, es habe tatsächlich eine Spaltung gegeben in der Redaktion?
Das geht völlig am Punkt vorbei.
Ihre Worte sind „klingt verdammt nach […]“ – und nicht mehr steht da, aus gutem Grund.
Ich war zehn Jahre lang mit Unterbrechungen in verschiedensten politischen/ aktivistischen Gremien.
Wenn ich einen Beitrag lese, der so lautet wie der oben zitierte – drei Leute treten sozusagen, von allen Ämtern zurück, geschlossen – dann, sorry, Leute: Dann lese ich das als „Es gab richtig. krassen. STREIT.“ Das ist das erste, was sich aufdrängt, wenn Menschen etwas lesen, die auch nur ein paar Monate – ach, Wochen! in irgendeinem Gremium gewesen sind. Dieser Eindruck drängt sich mir so unmittelbar und so unwiderstehlich auf, wie ich nicht mehr wirklich an meine Beziehung glaube, wenn jemand aus unserer gemeinsamen Wohnung auszieht, unseren gemeinsamen Urlaub absagt und meine Anrufe blockiert.
Stephanie spricht von einer Außenwirkung, die ein Statement hat.
Ich lese seit Jahren Blogs, intensiv. Ich weiß, wie es üblicherweise klingt, wenn jemand „einfach so“ nicht mehr mitschreibt (oder auch, im Streit geht, aber das nicht nach außen tragen will). Es heißt dann, man kümmere sich jetzt mehr um dies oder jenes, ein neues Projekt, die Doktorarbeit, Familie, neuer Job, … die Außenwirkung dieser Ankündigung ist eine völlig andere.
Eine solche Ankündigung löst zwangsläufig Spekulationen aus, bei denen, die sie mitbekommen, und darum geht es.
Die Frage ist also, wie damit umgehen, und Stephanies Ansicht ist es, dass diese Fragen für die feministische Basis, sozusagen, zwangsläufig von Bedeutung sind: Durch die Bedeutung, die die Mädchenmannschaft hat als eben-nicht-nur-Blog, sondern wichtige Plattform des deutschsprachigen Feminismusm. Diese Ansicht wurde bisher von allen Mädchenmannschafts-Autor*innen, die sich zur Sache geäußert haben, bestritten – schön, das lässt sich diskutieren.
Aber hier ging es NICHT um Unterstellungen, sondern im Gegenteil, um eine Frage aufgrund von fehlenden Informationen bei einem sich aufdrängenden Gesamteindruck.
(Mir persönlich ist genau diese Kiste relativ schnurz, also bitte mir kein Interesse an diesem Punkt unterstellen, auch wenn ich auch hier der gleichen Ansicht bin wie Stephanie. Es sollte mich interessieren, tut es bloß leider keine Spur.)
fallingm sagte:
Hallo,
auf die absolut berechtigten Fragen nach Satzung, wer ist eigentlich der Vorstand, was genau ist an diesem ev gemeinnützig und wie kann man Mitglied werden – wurden komplett ignoriert, oder?
Stephanie Mayfield sagte:
Hallo fallingm,
jap.
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